Eine Werkzeugbestellung...

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Allgemein

oder: Wie eine Bestellung mit vier Teilen maximal daneben gehen kann und in 6 Paketen geliefert wird.

Es begab sich also zu der Zeit, als ich den Küchenbau mit den für mich total neuen Bereich der Holzbearbeitung starten wollte.
So bestellte ich an einem Sonntag im November (also dem vorletzten) Werkzeug und ne CD bei einem weithin bekanntem Versandhändler. Dabei achtete ich darauf, alles bei eben diesem Händler zusammen zu bestellen und nicht bei externen Händlern im sogenannten "Marketspaceplacedings"

Soweit, sogut. Sonntag war auch ein reichlich großzügig gewählter Termin, denn den Samstag drauf war der erste Basteltermin angesetzt.

In der Versandbestätigung und Sendungsverfolgung konnte man dann sehen, daß die Bestellung in zwei Pakete geteilt wurde. Nicht ganz verwunderlich, denn die Einhandzwingen mit 700mm sind ja nicht in so ein 0815 Paket zu biegen.

Die besagten Einhandzwingen begaben sich auch brav als erstes auf die Reise und waren am Dienstag, glücklich nach der langen Reise, wohlbehalten angekommen. Außer einer abgefallenen Schutztüte war auch alles gut.

Nundenn, das zweite Paket, ebenfalls in freudiger Erwartung der baldigen Ankunft, sollte dann am Mittwoch eintreffen. Leider hat niemand den DHL Boten im Blick gehabt. Dieser meinte nun plötzlich, daß die Adresse, an der den Tag vorher das erste Paket geliefert wurde, nicht existent ist und hat das arme, kleine Paket wieder zu seinem alten zuhause geschickt.

Erbost ob denn dieser Tat rief ich Mittwoch abends den Paketdienst an. Nach einem lustigen (ja, wirklich lustig) Gespräch war ich einen Schritt weiter:
- Keine Möglichkeit, die Rücksendung aufzuhalten und das Paket persönlich abzuholen.
- Direkt Amazon anrufen.

Vorgeschlagen, getan. Nächster Schritt: Versandhändler anrufen (bzw sich zurückrufen lassen)

Nach einiger Suche fand ich den Button für "Direkt anrufen" und war erstmal verwirrt. Ich soll auf einer Webseite meine Nummer eingeben um dann direkt angerufen zu werden? Nagut, ich testete diese Funktion ob denn der Tatsache, daß ich keine Nummer zum selber fernsprechen fand. Abgeschickt und schwupp, der Fernsprechaparat klingelte.

Der (etwas mürrische) Mitarbeiter hörte sich mein Problem an und konnte deses direkt nachvollziehen. Er sendete sofort eine Ersatzlieferung raus, diese allerdings in zwei Teilen. Ein Paket sollte am Donnerstag ankommen, das andere am Freitag. Die Option "Prime" natürlich kostenlos draufgebucht.

Schön, dann könnte der Basteltermin ja noch klappen. Aber warten wir mal ab.

Am Donnerstag war das Paket seit der frühen Morgenstund auf der Auslieferungskutsche, allerdings bis späten Nachmittag noch nicht in meiner Obhut aufgenommen.

So ich denn später abens am Donnerstga wieder ins traute Treppenhaus trat, fand ich dann überglücklich das Paket, welches ich, angekommen in der Wohnstube, gleich öffnete. Hier stellte sich heraus, daß die Verpackungen des Versandhändlers Mist sind. Der schwere Fräsersatz hat versucht, sich aus der dunklen Umverpackung zu befreien. Dies gelang ihm glücklicherweise nicht so recht, aber die seitlichen Flügel waren schon erheblich aufgeschoben, sodaß ich nurnoch einmal ziehen mußet um den Inhalt die neue Welt zu präsentieren.
Bei einer genaueren Inspektion meiner soeben erlangten Beute sah ich mit erschecken, daß ein Fräser (Nr 8) eine erhebliche Macke hatte. Eine kurze Recherche im weltweiten Netz und dasa Einschalten meines eigenen Hirns ergab: Nix gut, Fräser kaputt und Lebensgefährlich bei dessen Benutzung (Stichwort Unwucht)

Nun, mit wiederrum getrübter Stimmung, den Freitag abwarten.
Am besagten freitag abend, aös ich wiederum das heimische Treppenhaus betrat, fand ich erneut ein Paket vor. Juch... WAS IST DAS DENN?!?

Dieses Paket war, wohl aufgrund des sehr schmalen Inhalts, seitlich gleich komplett geöffnet. Zum Glück ist der eingentliche Inhalt nicht rausgefallen, aber die netten Beigaben des Versandhändlers, die einen doch immer wieder Freude durch extreme Rabatte und schöne "Werden Sie noch heute Kunde bei xxx" machen, waren spurlos verschwunden.
Nungut, habe ich beim nächsten Altpapier nicht soviel zu schleppen...

Die Ware, ein Spiralnutfräser, war diesmal nun in Ordnung.
Also schnell noch eine Rücksendung für das defekte Fräserset geöffnet und sauber verpackt. Da ich die Originalverpackung ja nicht zerstören mußte, habe ich diese dann wieder benutzt, diesmal aber seitlich zugeklebt. Nicht, daß das Retourepaket leer ankommt.

Wie es dann der Zufall so will, sagte mein Freund, der mir bei Holzbau helfen will, für Samstag ab. Nungut, egal, die Fräser waren eh nicht verfügbar und ich konnte mich erstmal nur auf andere Dinge in der Halle stürzen. Dazu in einem entsprechenden Eintrag mehr.

Heute, am Montag, kam dann auch der heile Fräsersatz an.

Fazit:

Eine Bestellung,
sieben Sendungen,
sechs Pakete,
ein defektes Teil,
zwei schlechte Verpackungen,
zwei gute Servicehotlines und Kundendienste. (ja, ernst gemeint: DHL und Amazon - Danke!)
und einen Haufen Nerven, die auf der Strecke blieben!